Aufgrund der unterschiedlichen Lichtverhältnisse im Wald gibt es für jeden lichtbedingten Standort unterschiedlich passende Baumarten.
Lichtbaumarten
z.B. Lärche, Kiefer, Eiche, Weide, Esche, Birke und Pappel
Lichtbaumarten sind lichthungrig und benötigen von Jugend an das volle Licht auf der Freifläche. Um sich gegen konkurrierende Baumarten durchzusetzen, müssen sie schnell in die Höhe wachsen. Dies ist ein Kraftakt, der viel Energie benötigt, welche im Alter nicht mehr aktiviert werden kann. Weshalb sie dann langsam wachsen.
Beispiel Lärche: Ab einem Alter von 30 Jahren wird sie nicht mehr viel höher, sondern investiert ins Dickenwachstum.
Sprinter
… ist der Beiname der Lichtbaumarten, weil sie in der Jugend sehr schnell in die Höhe wachsen, dann aber langsamer werden.
Lichtbaumarten sind relativ frosthart, mit Ausnahme der Eiche, die frostempfindlich ist. Zu erkennen sind sie meist an ihrer dicken, gefurchten und geschuppten Rinden. Die Furchen bieten den Bäumen Schatten und Schutz vor Sonnenbrand.
Schattbaumarten
z.B. Tanne, Buche, Eibe
Schattbaumarten wachsen in der Jugend zurückhaltend und bleiben unter dem Altholzschirm zurück. Dieser hält die Wärme zurück und schützt so vor Frostschäden. Dort sind sie lichtbedürftigeren Baumarten überlegen und wachsen sich einen Vorsprung heraus.
Im Alter überholen Schattbaumarten alle anderen Baumarten. Auf Freiflächen werden Schattbaumarten aber von Licht- und Halbschattbaumarten überwachsen. Verlieren Schattbaumarten durch Frosteinwirkung zusätzlich an Höhe, verschwinden sie mit der Zeit unter den Kronen der konkurrierenden Baumarten. Sie ertragen Schatten gut, nimmt man ihnen aber das ganze Licht, sterben sie.
Beispiel Tanne: Sie übertrumpft im Alterswachstum auch die raschwüchsige Halbschattbaumart Fichte.
Spätzünder
… ist der Beiname der Schattbaumarten, weil sie in der Jugend langsam, und erst im Alter schnell wachsen.
Schattbaumarten sind frostempfindlich und brauchen einen Altholzschirm, um gut wachsen zu können. Zu erkennen sind sie meist an ihrer dünnen und glatten Rinden.
Halbschattbaumarten
z.B. Fichte, Hainbuche, Linde, Ulme, Bergahorn, Douglasie
Halbschattbaumarten wachsen immer gleich schnell, wobei sie unter dem Altholzschirm langsamer wachsen als auf der Freifläche. Steht eine Lichtbaumart neben einer Halbschattbaumart, kann die Lichtbaumart zwar in jungen Jahren ihren Konkurrenten hoch voraus wachsen, mit den Jahren allerdings schwindet dieser Vorsprung.
Beispiel Fichte: Im Stangenholz überholt sie selbst eine Lärche, die in der Dickungsphase mit ihrer gesamten Krone über das Kronendach der Fichte hinausragt, weil die Fichte dauerhaft weiter wächst.
Marathon- oder Dauerläufer
… ist der Beiname der Halbschattbaumarten, weil sie immer gleich schnell wachsen.